Rund 1.000 Besucher*innen am Gedenkwochenende im Melk Memorial
Gedenken 75 Jahre nach Lager-Errichtung
Die diesjährigen Gedenkveranstaltungen in Melk - 75 Jahre nach der Errichtung des KZ-Außenlagers im April 1944 - standen unter dem Motto "Niemals Nummer. Immer Mensch". Im Laufe des Wochenendes, das am Montag mit der internationalen Gedenkfeier im Garten des Melk Memorials einen würdigen Schlusspunkt fand, besuchten wiederum rund 1.000 Menschen aus mehr als zehn Ländern die Gedenkstätte Melk, um den hier erniedrigen und ermordeten KZ-Häftlingen zu gedenken. Traditionell große Delegationen kamen aus Frankreich, Polen, Italien und der Slowakei, aber auch aus Deutschland, Luxemburg, Tschechien Slowenien, den USA und Israel kamen viele Gäste.
Rund 80 Menschen nahmen an der erstmals durchgeführten Gedenkwanderung teil, die am Sonntag von der Gedenkstätte Melk via ehemaligem KZ-Haltepunkt Melk bis zum Mahnmal KZ-Haltepunkt Roggendorf führte. Sowohl beim Mahnmal Roggendorf, als auch bei der internationalen Gedenkfeier am Montag durften wir mit Bernard Maingot einen KZ-Überlebenden begrüßen, der auch das Wort an die Gäste richtete und von seinen dramatischen Erlebnissen den Konzentrationslagern Mauthausen, Melk und Ebensee berichtete.
Trotz der kalten und feuchten Witterung ließen es sich rund 200 Besucher*innen sowie rund 70 Schüler*innen des Stiftsgymnasiums Melk nicht nehmen, am Montag der internationalen Gedenkfeier beizuwohnen. Zunächst begrüßten die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (in deren Auftrag der Verein MERKwürdig - Melk Memorial die Gedenkstätte betreut und pflegt), Barbara Glück sowie der 2. NÖ-Landtagspräsident Gerhard Karner die zahlreichen Gäste. Im Anschluss daran erteilte MERKwürdig-Obmann Alexander Hauer, der wie immer moderierte, den SchülerInnen des Stiftsgymnasiums das Wort. Sie hatten sich in den Wochen vor der Gedenkfeier inhaltlich mit dem Jahresthema "Niemals Nummer. Immer Mensch" des Mauthausen Komitee Österreich auseinandergesetzt, und übernahmen überdies die musikalische Umrahmung.
Zum Abschluss des offiziellen Teils richteten die beiden ehemaligen Melker KZ-Häftlinge Bernard Maingot und "Stammgast" Andrew Sternberg das Wort an das Publikum. Sämtliche Redebeiträge stehen in deutscher, englischer, französischer und polnischer Sprache in unserem Download-Bereich zur Verfügung.
Schließlich legten zahlreiche Gäste noch weiße Rosen an der Wand der Namen im Pietätsraum nieder, um so den 4.884 namentlich bekannten Ermordeten des Melker Außenlagers zu gedenken.
Fotos: C. Rabl